Familienunternehmen befassen sich zu spät mit der Nachfolge

Zu dieser Einschätzung kann man durch die gestern veröffentlichte Studie „Nachfolge-Monitor deutscher Familienunternehmen“ des ifo Institut in Zusammenarbeit mit der Stiftung Familienunternehmen kommen.

🗓️ Laut der Studie waren im Jahr 2022 31% der mittelständischen Unternehmerinnen und Unternehmer über 60 Jahre alt, und weitere 24% waren älter als 55 Jahre.

🔄 Dies führt dazu, dass bei 43% der befragten Unternehmen innerhalb der nächsten drei Jahre ein Generationswechsel oder ein Anteilsübergang ansteht.

🚸 58% der Nachfolgeregelungen sollen dabei innerhalb der eigenen Familie durchgeführt werden.

📉 Jedoch stellt für 61% der Familienunternehmen die Erbschafts- und Schenkungssteuer eine entscheidende Belastung dar. Unabhängig von Branchen und Größenklassen.

🚨 Allerdings haben 42% der befragten Unternehmer noch keine Nachfolgelösung aus der eigenen Familie gefunden. In Anbetracht des demografischen Wandels ein kritischer Wert.

Auch die Ergebnisse dieser Studie deuten darauf hin, dass viele Familienunternehmen zu spät mit der Planung des Generationswechsels beginnen.

Durch eine ganzheitliche und frühzeitige Planung der Nachfolge können die gestalterischen Möglichkeiten des Erbschafts- und Schenkungssteuerrechts genutzt und so übermäßige steuerliche Belastungen bei der Übertragung vermieden werden. Falls diese nötig sind. Denn 58% der Befragten geben an, sich bisher noch nie aktiv damit auseinandergesetzt zu haben.

Die aktive und frühzeitige Auseinandersetzung hilft weiterhin dabei, die nachfolgende Generation langfristig auf die Nachfolge vorzubereiten, gestalterische Optionen zu haben und sich ggfs. frühzeitig über alternative Wege der Nachfolge Gedanken zu machen (z.B. Nachfolge durch Mitarbeiter).

p.s.: Die Studie betrachtet nur ein sehr kleiner Teil (im Schnitt n = 1.000) der ca. 3,3 Mio. Familienunternehmen in Deutschland betrachtet. Aber die hier aufgeführten Zahlen und Hürden decken sich mit meinen Erfahrungen in der Praxis. Jedoch sind die Herausforderungen und potenzielle Konfliktpunkte im Generationswechsel weitaus umfangreicher als hier dargestellt. So wurden beispielsweise zwischenmenschliche Konfliktpotenziale vollkommend außer Acht gelassen.