Gerechte Unternehmensnachfolge – Herausforderung Paradoxon?

Diese These mag auf den ersten Blick überraschen, doch sie eröffnet eine wichtige Perspektive.

Was meine ich damit?

In unserer Kindheit haben wir oft gehört: „Teilt das fair untereinander auf.“ Dieser Grundsatz der Gleichbehandlung ist in familiären Kontexten sinnvoll, stößt aber bei der Unternehmensnachfolge an seine Grenzen.

🛑 Vollkommene Gerechtigkeit in der Nachfolgeplanung ist eine Illusion❗️

💡 Sind mehrere Familienmitglieder im Unternehmen aktiv, muss klar definiert werden, wer welche Entscheidungsbefugnisse hat. Dies sichert die Handlungsfähigkeit des Unternehmens.

💡 Dies gilt auch für die Gesellschafterebene. Uneinigkeit darf nicht zu Handlungsunfähigkeit führen.

💡 Konflikte entstehen oft, wenn nicht alle Gesellschafter auch in der Geschäftsleitung aktiv sind. Unternehmerische und persönliche Interessen können gegenläufig sein.

In Familienunternehmen zeigt sich, dass mit jeder Generation der Gegensatz zwischen persönlichen und unternehmerischen Interessen zunehmen kann.

Doch die Lösung liegt nicht im Rückgriff auf veraltete Modelle, wie die automatische Nachfolge des Erstgeborenen.

💡 Vielmehr gilt es, die Gerechtigkeit auf anderem Wege herzustellen und für einen Ausgleich zu sorgen. 

Ein prominentes Negativbeispiel ist Dr. Oetker. Hier hat der Versuch, alle gerecht einzubinden, zu Unstimmigkeiten und Streitigkeiten geführt, die in der Aufspaltung des Unternehmens endeten.

Als erfahrener Berater und ehemaliger Nachfolger im Familienunternehmen weiß ich, dass Nachfolge und Gerechtigkeit eine komplexe Balance erfordern.